Konservative, minimal-invasive und operative Behandlung bei unterschiedlichen Rückenbeschwerden und Rückenerkrankungen, wie Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Facettensyndrom, ISG-Beschwerden, Hexenschuss  

Rückenbeschwerden sind in Deutschland eine Volkskrankheit. In Deutschland ist jeder Mensch im Laufe seines Lebens von Beschwerden im Rücken betroffen. Das ist unser Tribut an den aufrechten Gang. Dadurch lastet das Gewicht des Oberkörpers mit Armen und Kopf ständig auf der Lendenwirbelsäule. Das belastet die gesamte Wirbelsäule, also Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Am häufigsten sind der untere Rücken und die Halswirbelsäule betroffen, oft mit Ausstrahlung in den Nacken und die Arme. Wichtig ist es, die Ursachen von Beschwerden im Rücken zu analysieren und je nach Erkrankung zielgerichtet mit verschiedenen Maßnahmen zu behandeln. Nur bei äusserst hartnäckigen Schmerzen und gesicherter Diagnose muss operiert werden. In aller Regel kann ohne Operation erfolgreich geholfen werden mit Re-Integration in die tägliche Routine und auch berufliche Belastung. Ich möchte Ihnen die verschiedenen Erkrankungen, akut wie chronisch, erläutern und Ihnen auch zeigen, was Sie selbst tun können, um schnell Linderung zu bekommen und auch zukünftig gut zurecht zu kommen. Dazu gehören in der Regel Bewegung, ausgefeilte Übungen, schonendes Kraftraining und Verhaltensmaßnahmen. Damit sind Sie besser in Form und für die Belastungen des täglichen Lebens gerüstet. Vor der Therapie steht eine sorgfältige Diagnostik. Der erfahrene Orthopäde kann die Form der Erkrankung in der Regel schon anhand der Symptome einordnen. Wichtig ist auch, dass Patienten etwas zur Vorbeugung von Krankheiten der Wirbelsäule tun können. Auch dabei möchte ich Ihnen helfen, damit Sie Risikofaktoren meiden und einem Schaden vorbeugen. Denn der Rückenbereich ist unserem Alltag besonders gefährdet. Widmen wir uns also den Ursachen von Rückenschmerzen:

Anatomische Besonderheit der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist keine Säule im statischen Sinne, die – wie z.B. der Unterarm – stabile Knochen hat und Kraft weiterleiten kann. Sie besteht aus fünf einzelnen Wirbelkörpern, die gegeneinander beweglich sind. Zwischen den Wirbelkörpern sind die Bandscheiben. So kann die untere Wirbelsäule in alle Richtungen bewegt werden: in Vorneigung, Rückneigung und Seitneigung und erlaubt ausserdem die Verdrehung des Oberkörpers gegen das Becken. Ein Problem kann entstehen, wenn ein Nerv gedrückt wird oder Verschleiss der Wirbelkörper und Bandscheiben zu Einengungen führen und dadurch Nerven gedrückt werden oder eine Arthrose Schmerzen macht. So gibt es unterschiedliche Ursachen für Rückenbeschwerden und Rückenschmerzen. Der englisch-sprachige Begriff „low back pain“ wird oft pauschal eingesetzt und ist ohne die nötige Differenzierung. Nur bei klarer Diagnostik mit Identifikation der Ursache der Schmerzen, kann auch zielgerichtet behandelt werden. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob lediglich Verspannungen der Rückenmuskulatur vorliegen oder Nervenwurzeln durch einen Vorfall der Bandscheibe oder eine Einengung des Spinalkanals (Wirbelkanal) oder eine Arthrose mit Einengung des Nervenwurzelabganges die Ursache von Rückenschmerzen oder Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sind. Nur bei der richtigen Diagnose können akute Rückenschmerzen, mit plötzlichen Schmerzattacken, wie auch quälende, chronische Rückenschmerzen schnell und sicher behandelt werden.

Im Wirbelkanal laufen den Nerven

Der Wirbelkanal wird von den Wirbelkörpern gebildet. Sie haben nach hinten eine ringförmige Ausbildung, an der nach hinten die kleinen Wirbelgelenke sind. Seitlich treten die Nerven durch Nervenwurzellöcher vom Wirbelkanal heraus und ziehen zur Seite. Die Nerven der Lendenwirbelsäule verlaufen in die Beine (untere Extremitäten). Sie sorgen für die Muskelkraft der Beine und das Gefühl dort. Bei einer Irritation oder gar Kompression der Nervenwurzeln kann also die Kraft der unteren Extremitäten vermindert oder das Gefühl gestört sein. Die Ursache der Nervenschmerzen sind häufig Reizungen durch Einengungen. So entstehen Rückenschmerzen.

Der Hexenschuß

Erkrankungen der Wirbelsäule können in jedem Lebensalter auftreten. Oft ist es harmlos. Jeder kennt das Phänomen, dass plötzlich ein stechender Schmerz im Kreuz auftritt und man danach deutlich bewegungseingeschränkt ist, mit Schmerzen v.a. im Kreuz. Es besteht der typische Kreuzschmerz (Lumbalgien). Davon ist ein Großteil der Bevölkerung früher oder später einmal betroffen. Oft gibt es keinen erkennbaren Anlass oder allenfalls eine Verdrehbewegung oder Unterkühlung. Das ist der typische Hexenschuss (Lumbalgie oder lokales Lumbalsyndrom). Der Schmerz kann über Tage heftig sein. Bei den typischen Muskelverspannungen ist jede kleinste Bewegung schmerzhaft. Dabei ist der Schmerz auf den Lendenwirbelsäulenbereich zentriert und strahlt nicht ins Bein aus. Der Hexenschuss hat nichts mit der Bandscheibe zu tun und die abgehenden Nerven sind nicht betroffen. Die isolierten Schmerzen im unteren Rücken sind typisch für den Hexenschuss. Bei den anderen Rückenerkrankungen strahlen die Schmerzen typischerweise aus. Sie können in dieunteren Extremitätenausstrahlen, entweder streng entsprechend dem Verlauf der Nervenwurzeln, z.B. bei einem Ischiasschmerz, oder diffus in ein oder beide Beine, z.B. bei Spinalkanalstenose oder Facettensyndrom.

Beschwerden sind je nach Alter anders

Die Bandscheiben machen im Laufe des Lebens einen Umbau durch. Bei Kleinkindern sind sie gallertig. Sie sind mit Flüssigkeit gefüllt. Kinder können sich in der Lendenwirbelsäule beliebig verdrehen und Bewegungen in alle Richtungen machen. Deswegen kommt es bei Kindern niemals zu einem Bandscheibenvorfall. Kinder haben typischerweise auch keinen Rückenschmerz. Falls das tatsächlich der Fall sein sollte, muss man das sorgfältig untersuchen. Dann muss man die Ursache mit allen Möglichkeiten suchen.

Im höheren Lebensalter können v.a. degenerative Prozessen Rückenprobleme verursachen. Durch die Belastung über die Jahre können diese Verschleissveränderungen auftreten. Es sind eher nicht akute Ereignisse, sondern häufiger allmählich eingetretene Entwicklungen und oft auch chronische Rückenschmerzen. Die Gründe können vielfältig sein, von falschen Belastungen mit akuten Beschwerden bis hin zu chronischen Verläufen bei schlechter Muskulatur, Bewegungsmangel und Überlastungen im täglichen Leben oder bei ungewohnten Beanspruchungen.

Umbau der Bandscheiben

Mit den Jahren bildet sich am Rand der Bandscheiben eine Struktur von Faserringen. Im Inneren gibt es also noch einen weichen, flüssigkeitshaltigen Anteil und darum herum eine allmählich stärker werdende Schicht ausgetrockneter Ringe, bis die gesamte Bandscheibe fasrig strukturiert ist. Die kritische Gefährdungsphase eines Bandscheibenvorfalls besteht zwischen dem 25. und 50.sten Lebensjahr. Danach gibt es kaum noch typische Bandscheibenvorfälle, sondern stattdessen degenerative Veränderungen mit Verschleiss an den Wirbelgelenken und knöchernen Einengungen im Wurzelaustrittsloch und im Wirbelkanal selbst – die sog. Spinalkanalstenose. Das sind dann spezifische Rückenschmerzen. Bei allen Erkrankungen der Wirbelsäule treten immer Verspannungen der Rückenmuskeln auf. Weiter unten gehen wir noch auf Bewegungsübungen für das Training und die Kräftigung der Muskulatur und auch auf Entspannungsübungen ein. Wichtig ist neben dem Bewegungstraining und der Krankengymnastik auch, dass Betroffene wissen, was sie selbst tun können. Das sind v.a. Verhaltensmaßnahmen und gezielte Übungen. Damit vermindern Sie auch bedeutsame Risikofaktoren.

Vorsicht vor falschen Bewertungen der Bildgebung

Wir müssen also genau unterscheiden, wo sich welche Veränderung abspielt und welche Relevanz das Röntgenbild oder das Kernspinbild (MRT) für die geklagten Beschwerden hat. Oft wird der Befund im Kernspin nicht richtig bewertet. Deswegen Vorsicht: Keine vorschnellen Operationen! Wenn keine akute Lähmung vorliegt, gibt es keinen Grund zu schnellen Entscheidungen. Hüten Sie sich vor Ankündigungen, dass Sie schnell operiert werden müssten, damit Sie nicht im Rollstuhl landen. Lassen Sie sich eine Zweitmeinung von jemandem geben, der auch die konservative Behandlung beherrscht. In den meisten Fällen können Sie selbst viel tun, um ohne Operation wieder gut zurechtzukommen und keine Schmerzen mehr zu haben. Die konservative Therapie muss auf Ihre individuelle Problematik und Ihre Beschwerden und die jeweiligen Symptome abgestimmt sein. Sie erkennen schon: Diesen ganz unterschiedlichen Veränderungen und Erkrankungen, die alle Schmerzen im Rücken verursachen, wird der pauschale Begriff „back pain“ nicht gerecht. Man kann auch nicht einfach stress für Rückenschmerzen verantwortlich machen. Es bedarf einer sorgfältigen Abklärung und der genauen Kenntnis, was auf den Bildern krankheitsrelevant ist.

Konservative Behandlung

Eine Operation kommt immer nur dann in Frage, wenn alle nicht-operativen Massnahmen erfolglos sind. Zum Programm der konservativen Behandlung gehört auch eine gezielte Injektionstherapie vom Spezialisten am richtigen Ort. Ich habe dazu ein ganzes Repertoire gezielter Spritzen unter Ultraschall oder mit Röntgen etabliert: Lokale Injektionen in die Muskulatur bei rein oberflächlichen Beschwerden oder Restbeschwerden, wenn der eigentliche, tiefe Schmerz behoben ist, Spritzen an die kleinen Wirbelgelenke(Facetten), gegen Schmerzen v.a. bei Rückneigung, Spritzen an die Nervenwurzeln, v.a. am Abgang aus der Wirbelsäule, Spritzen in den Wirbelkanal, z.B. bei Spinalkanalstenose oder auch bei Bandscheibenvorfall, Spritzen an die Kreuzdarmbeingelenke (ISG), spezielle Spritzen an der Halswirbelsäule und an den kleinen Rippengelenken der Brustwirbelsäule.

Ausserdem sind weitere Behandlungsmaßnahmen für die Muskulatur und für das richtige Verhalten im täglchen Leben wichtig: Wärmeanwendungen für die Muskulatur, Elektrotherapie sowie v.a, Physiotherapie und Rückenschule mit Verhaltensmaßnahmen. Man kann und muss als Betroffene/r selbst einiges tun, um die Rückenschmerzen zu bessern. Genaue Hinweise finden Sie in meinem „Ratgeber Rücken“ aus dem Springer-Verlag. Dort sind auch einfach nachzumachende Übungen, die Sie auch mit Ihrem Physiotherapeuten trainieren können, die gezielt für die verschiedenen Krankheitsbilder zusammengestellt wurden. Anhand der Videos können Sie diese Übungen auch problemlos selbst zu Hause durchführen. In Ihrem Alltag sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen, die in dem Ratgeber auch im Einzelnen aufgeführt sind. So werden Sie für die Belastungen im täglichen Leben fit, vermeiden Krankheiten der Wirbelsäule, ersparen sich Behandlungen beim Arzt und Krankheitszeiten.

Ratgeber Rücken

Diese wichtigen Informationen zu Diagnostik und Therapie, Vermeidung von Krankheiten und Folge-Problemen der Wirbelsäule und ungünstiger Belastungen, dem gezielten Training der Muskulatur im Rücken- und Rumpf-Bereich, Verminderung von schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur, gezielten Übungen mit dosiertem, schonenden Krafttraining, Dehnung der Rückenmuskulatur und Koordinationstraining, um den Ablauf der Bewegung zu verbessern, finden Sie alle in meinem Ratgeber Rücken, der extra für Patienten geschrieben ist. Schmerzmittel sind nicht die Lösung! Sie können und sollten einiges selbst tun, um Rückenschmerzen zu bessern bzw. Schmerzen vorzubeugen.

Anzeichen von Rückenbeschwerden

Fortgeschrittene Beschwerden 

Bei Lähmungen, unkontrolliertem Urin- oder Stuhlabgang muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Diagnostisches Vorgehen

Medikamentöse Behandlung

Wichtiger Hinweis: Nehmen Sie NSAR nur in Abstimmung mit ihrem Arzt. Es kann zu Problemen im Magen-Darm-Bereich, an Herz und Nieren kommen. Nicht leichfertig Schmerzmittel ennehmen. Klären Sie die Einnahme von Schmerzmitteln mit Ihrem Arzt, dem Hausarzt oder Orthopäden, ab.

Injektionstherapie

Spritzen sind dem Spezialisten vorbehalten:

Es bedarf meist einer Kombination unterschiedlicher Techniken und einer Serie von Spritzen, die je nach Ursache der Rückenschmerzen an die verschiedenen Lokalisationen und mit unterschiedlichen Techniken gegeben werden, an die Nerven , in die Muskulatur, an oder in die Wirbelgelenke und das ISG, in den Wirbelkanal. Bei der Wahl der Injektionen ist auch der Wechsel der Schmerz-Symptome und die Ausprägung des Schmerzes wichtig. Das kann der erfahrene Behandler gut differnzieren und die Injektionen je nach vorherrschenden Schmerzen an den jeweils haupsächlich betroffenen Ort des Schmerzes geben. Dieses Spezialwissen und die Erfahrung sind sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen wichtig. Gerade an den häufigen Lokalisationen – am unteren Rücken und im Hals- und Schulter-Bereich – ist dieses Wissen sehr wichtig.

Operation

Es können ganz unterschiedliche Operationen zum Einsatz kommen. Bei degenerativen Veränderungen Bandscheibenoperationen können endoskopisch (wie eine Gelenkspiegelung) oder mikroskopisch durchgeführt werden. Das hängt auch von der Lage und Größe des Vorfalls ab.

Bei Wirbelkanaleinengungen oder Zysten werden mit einem Mikroskop der Wirbelkanal oder die Nervenaustrittslöcher erweitert.

Bei Instabilitäten muss man u.U eine Verblockung (Verschraubung) der betroffenen Wirbelkörper durchführen, wenn die Physiotherapie mit gezieltem Training der Muskeln nicht ausreicht.

Bei Voroperationen kann es sein, dass größere Strecken, also mehrere Wirbelkörper miteinander verblockt/versteift werden müssen.

Zweitmeinung

Lassen Sie sich immer von einem Arzt untersuchen und beraten, der auch die konservative Behandlung gut beherrscht. Manchmal beginnt es mit einer „mal eben“ gemacht Bandscheibenoperation im jungen Erwachsenenalter und wird eine nicht endende Leidensgeschichte mit der Folge immer größer werdender Operationen über das ganze Leben, oft mit zunehmender Invalidität. Deswegen überlegen Sie die erste Operation sehr gut. Ohne Erstoperation keine Folge-Operation!

Werden Sie selbst aktiv!

In meinem Patienten-Ratgeber habe ich die verschiedenen Erkrankungen und deren Ursachen ausführlich und verständlich erklärt. Ausserdem lernen Patienten selbst Vieles für den Alltag, z.B. richtiges Sitzen und andere Verhaltensmaßnahmen, um Rückenschmerzen zu vermeiden oder bei chronischen Veränderungen zu lindern. Das Trainingsprogramm ist auf ein schonendes, aber sehr effektives Training der Muskeln des gesamten Rumpfbereiches ausgerichtet. Tun Sie etwas gegen den Bewegungsmangel!

Erfahrungsberichte von Patienten

P.M., 81 Jahre, männlich: Ich habe in den letzten drei Jahren allmählich zunehmend Schmerzen zunächst im Rücken und im letzten Jahr auch immer mehr in den Beinen gespürt. Beim Golfen habe ich vorher noch gut auf dem Rasen laufen können, seit drei Monaten kann ich nur noch mit dem Golf-Car unterwegs sein. Ich kann immer schlechter laufen. Mein Arzt sagte mir, dass die Durchblutung der Beine gut ist und die Ursachen bei Menschen in meinem Alter in der Regel in der Wirbelsäule liegen. Zur Behandlung hat er mich zu Prof. Grifka geschickt, der mir mit verschiedenen Maßnahmen geholfen hat. Ich bin begeistert von seiner sorgfältigen Untersuchung. Er nimmt sich Zeit und bespricht die Behandlung sehr ausführlich. Er hat mit einer Spritze gegen die Kreuzschmerzen begonnen, parallel habe ich Physiotherapie bekommen und nach den Videos in seinem Rückenbuch trainiert. Mein Krankengymnast kannte das Buch und hat mir sehr geraten, die Übungen aus dem Buch als Hausaufgabe täglich zu machen. Ich habe noch drei weitere Spritzen bekommen, auch in die Wirbelsäule. Schon nach der dritten Spritze war mein Schmerz fast ganz weg. Mein Rückenschmerz ist im Alltag nicht mehr vorhanden. Ich habe auch keine Muskelverspannungen mehr. Ich kann wieder gut schlafen und gehe wieder meine gewohnten Runden. Die Schmerzmittel konnte mein Arzt so weit reduzieren, dass ich jetzt nur noch selten eine Ibu nehme. Eine hervorragende Therapie, die mir wieder Lebensqualität gegeben hat.

S. L., 28 Jahre, weiblich: Bis vor 4 Wochen hatte ich nie Rückenschmerz. Dann habe ich nach einem längeren Flug schon Kreuzschmerzen gespürt und eine Ausstrahlung seitlich am linken Bein. Ich konnte kaum noch Stehen und war wie starr nach vorne und zur Seite geneigt. Wegen der starken Schmerzen habe ich nicht schlafen können und bin ich am nächsten Tag in die Krankenhausambulanz gegangen. Der Arzt der Notaufnahme hat sofort ein Kernspin gemacht. Ein Arzt aus der Neurochirurgie wollte mich sofort operieren. Mein Hausarzt hat mich für die Behandlung zu Prof. Grifka geschickt. Prof. Grifka hat mir sofort mit einer Spritze geholfen. Die Bilder vom Kernspin hat er mir genau erklärt. Es war ein Vorfallfall der Bandscheibe mit einem Stück, das auf die Nervenwurzel drückte, die seitlich am linken Bein verläuft. Das war die Ursache meiner Schmerzen. Meine Behandlungschance durch die konservative Therapie hat er mit seiner Erfahrung auf 80 % geschätzt. Ich habe insgesamt 5 Spritzen bekommen und die Übungen aus dem Ratgeber mit meiner Krankengymnastin und auch selbst intensiv gemacht. Sie kannte das Buch und hat mir auch von den Erfolgen der konservativen Therapie erzählt. Seit 2 Jahren bin ich völlig ohne Rückenschmerz. Ich trainiere meine Muskeln weiter und bin wieder völlig ohne Schmerz bei Bewegung. Mir haben auch die Hinweise für das Verhalten im Büro sehr geholfen. Da habe ich jetzt alles so eingerichtet, dass ich auch beim Arbeiten am Schreibtisch nicht mehr die Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich habe. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder alles ohne diesen Rückenschmerz machen kann. Eine Operation war zum Glück nicht nötig.

I.B., 62 Jahre, weiblich: Ich habe seit Jahren immer wieder über Kreuzschmerzen. Es genügt eine ungünstige Verdrehbewegung und mein ganzer Rücken tut weh, manchmal mit Schmerzen bis in den linken Oberschenkel. Eine kleine Bewegung war oft ausreichend und ich hatte oft 2 Wochen lang heftige Schmerzen und immer schmerzhafte Verspannungen der Muskeln. Ich habe kein Übergewicht und bin eigentlich sportlich. Ich bin immer wieder beim Arzt und bei der Krankengymnastin gewesen. Die Ursachen waren unklar. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass ich nicht ernst genommen werde. Denn die Untersuchungen in der Uni-Klinik haben nichts ergeben und im Kernspin wurde nichts gefunden. Aber wenn plötzlich die Schmerzen kamen, konnte ich kaum eine Bewegung im Rücken machen. Meine Gynäkologin hat auch nichts gefunden. Aber Sie hat mir erklärt, dass solche Arten von Kreuzschmerzen spezifische Rückenschmerzen sind und hat mich zu Dr. Grifka geschickt. Er hat schon bei der Untersuchung die Kreuzschmerzen auslösen können. Er hat mir eine Bewegung gezeigt, wie ich das Kreuzgelenk locker. Das mache ich jetzt jeden Morgen und habe ein festes Programm von Übungen, um die Muskeln zu trainieren. Ich war dann auch in einer Studie für die Behandlung von Kreuzschmerzen durch Übungen. Dieses Programm der Übungen hat mir sehr geholfen. Ich weiß jetzt, woher meine Schmerzen kommen und kann selbst etwas dagegen tun. Ich kann jetzt damit umgehen, wenn wieder Rückenschmerzen kommen und ich fühle mich auch insgesamt viel belastbarer gegen den täglichen Stress.

Häufig gestellte Fragen zu Wirbelsäulenbeschwerden

Wie erkenne ich, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe? 

Ein Vorfall der Bandscheibe ist nur durch ein MRT klar zu diagnostizieren. Wenn der Vorfall auf eine Nervenwurzel drückt und der Schmerz in ein Bein streifenförmig zieht, dann sollte man zur Untersuchung zu einem Arzt gehen, z.B. dem Hausarzt oder einem Orthopäden.

Wann ist eine Operation notwendig? 

Nur dann , wenn alle konservativen Behandlungsversuche keine Besserung gebracht haben. Wichtig sind eine intensive Physiotherapie und Verhaltensmaßnahme, wie richtiges Heben, Tragen und Sitzen.

Wie soll ich mich nach einer Operation verhalten? 

Nach einer Operation muss das Gewebe erst heilen, bevor man den Rücken wieder strapaziert. In Abhängigkeit von der Art der Operation muss man zwischen 2 und 12 Wochen schonen. Der Operateur legt dies fest.

Kann ich meine Rückenschmerzen durch Ernährung verbessern? 

Man kann sich nicht gesund essen. Wichtig ist, dass man kein Übergewicht hat. Das Gewicht vom gesamten Oberkörper lastet auf der Lendenwirbelsäule.

Soll ich bei Schmerzen Wärme oder Kälte anwenden? 

Nur bei einer akuten Verletzung wendet man Kälte an, damit das Gewebe nicht so dick wird. Wärme verbessert die Durchblutung der Muskulatur. Das entspannt die Muskulatur, wirkt also gegen Verhärtungen.

Was kann ich bei einer Spinalkanalstenose tun? 

Man kann einiges durch die Muskelkräftigung erreichen. Die Lendenwirbelsäule muss aus dem Hohlkreuz in eine gerade Wirbelsäule. Dazu muss man die Rumpfmuskulatur stärken

Ich habe einen Gleitwirbel. Soll ich mich operieren lassen? 

Gleitwirbel bestehen oft schon seit der Kindheit. Besonders betroffen sind Sportler, die ins Hohlkreuz trainieren, z.B. Bodenturnen oder Reck. Bis etwa zum 40. Lebensjahr stabilisiert die Muskulatur die Lendenregion. Mit schwächer werdender Muskulatur fängt der obere Wirbelkörper an zu rutschen. Eine gute Muskulatur vermeidet eine übermäßige Verschiebung.

Was kann ich selbst tun, um meine Rückenschmerzen zu bessern? 

Es gibt Verhaltensmaßnahmen für den Alltag – Freizeit und Beruf – und man muss eigenständig ein kurzes tägliches Training durchführen. Ein muskelkräftiger Rücken ist gegen Überlastung gut gerüstet. In meinem Ratgeber Rücken finden Sie gezielte, wirkungsvolle Übungen gegen die unterschiedlichen Erkrankungen der Wirbelsäule.